Nach der Nacht der Vampire, nach welcher wir natürlich nicht gerade erholt aufs Velo stiegen, deckten wir uns mit Lebensmitteln und viel Wasser ein. Einfach war es nicht, einzukaufen, denn viel Auswahl hatte es in den kleinen Tiendas in den Dörfern nicht. Oftmals haben die Besitzer auch kein Kleingeld und geben einem einfach Süssigkeiten als Rückgeld. Da wir nicht wussten, wie weit wir wegen der zum Teil schlechten Strassenverhältnisse und starker Winde kommen werden, mussten wir immer für ein paar Tage Vorrat dabei haben, Dinge, die bei der ständigen Sonneneinstrahlung nicht schlecht werden.
El Peñon ist ein aufstrebender Ort. Es wird viel gebaut. Hoffnung besteht, sich vom ca. 69 km entfernten Antofagasta de la Sierra etwas vom Kuchen abzweigen zu können. Es werden 4x4 Touren zu den Piedra Pomez (spezielle weiss-hellgraue Felsformationen) und in das wunderschöne Vulkangebiet der Region Catamarca mit den Salzseen und farbigen Lagunen angeboten. Bereits gibt es auch schon ein überteuertes Hotel nach unserem Standard im Ort. Wir wollten die Einheimischen unterstützen, nahmen uns ein Zimmer in einem Hostel im Dorf. Dieses ist noch im Bau, einfache Zimmer mit warmer Dusche stehen aber bereits zur Verfügung. Das Preisniveau im Verhältnis zu anderen Unterkünften war aber zu hoch. Wir hatten den Eindruck, dass der Besitzer uns als Europäer abzocken wollte.
Am gleichen Abend traf Dirk in El Peñon ein, was wir wussten, weil wir ihn in Belen trafen. Wir besuchten ihn im Hotel. Da er keine Camping- und Kochausrüstung dabei hat, muss er seine Etappen so planen, dass er am Abend immer irgendwo eine Unterkunft hat. Entsprechend hat er auch nicht so viel Gewicht wie wir am Velo und kann längere Etappen fahren.
Zusammen mit Dirk fuhren wir am nächsten Tag nach Antofagasta de la Sierra. Die Fahrt war traumhaft schön, führte uns vorbei an farbigen Vulkanen und einer Lagune an welcher sich Flamingos tummelten. Antofagasta ist bekannt für die Lamazucht.
In Antofagasta de la Sierra legten wir wieder ein paar Tage Pause ein. Wir wollten die 2. Überquerung der Anden, um über den Paso Sico wieder nach Chile zu gelangen, gut planen, denn es gab sehr widersprüchliche Aussagen bezüglich möglicher Gelegenheiten für Wassernachschub, was für uns auf der ganzen Reise bisher immer ein dominierendes Thema war.
Die Vulkanlandschaft in dieser Region ist so grandios, dass wir uns entschlossen, 2 eintägige organisierte 4x4 Touren zu unternehmen.
In Antofagasta haben wir wieder Energie aufgetankt, es war ein guter Ort zum Relaxen. Viele Touristen sahen wir nicht. Wir wunderten uns sowieso, wie wenig Fahrzeuge uns auf der Strasse dahin überholten. Auch zu essen gab es wieder einmal etwas "Rechtes", Suppe, Fleisch, Empanadas, mmmhhh, und dazu ein feines Bier.
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