Eine mit Salz angelegte Strasse führte uns hinauf zur Goldmine Maricunga auf 4`500 m. Unterwegs wurden wir von den Mineros mit Wasser versorgt. Natürlich wurde die Luft immer dünner und wir mussten darauf achten, dass wir uns nicht ueberanstrengten. Symptome wie Kopfdruck und geblaehter Bauch hatten wir nur kurze Zeit. Bei der Mine angekommen, erklärte uns ein Arbeiter, dass sie uns mit einem Pickup auf die andere Seite, zum anderen Checkpoint, bringen wuerden, wir koennten mit den Velos nicht durch das Gebiet fahren. Claudio, der von unserer Tour sehr angetan war, brachte uns schließlich auf die andere Seite des Minengebietes. Die Berge waren wirklich goldenfarbig und wir konnten uns vorstellen, dass es aus diesen Bergen Einiges an Gold zu holen gibt.
Der fuer das leibliche Wohl der Mineros zustaendige Chef brachte uns beiden je einen Plastiksack mit Esswaren und Getraenken. Wir waren dankbar, denn unsere Vorraete reichten zwar noch fuer einige Tage, aber bei den schlechten Strassenverhaeltnissen wussten wir nicht, ob wir wie geplant vorwaerts kommen werden. Da wir im Campamento der Goldmine nicht bleiben durften - es hatte niemand wirklich die Befugnis, uns dafuer die Erlaubnis zu erteilen - fuhren wir am späten Nachmittag noch bis zur Laguna del Negro Francisco. Dort gibt es eine CONAF-Huette (Berghütte), wo wir die Nacht verbringen konnten. Die Nächte auf über 4`000 m waren eisig kalt. Die `Strasse` zur Huette war alles andere als gut zu fahren, grober Schotter, Sand, Waschbrettpiste. Die Szenerie um uns herum war aber einmalig schoen. Edward aus Irland, der mit einem Pickup unterwegs war und auch eine Nacht mit uns in der Hütte verbrachte, ueberliess uns einige seiner zuviel eingekauften Esswaren. Er bereitete fuer uns sogar Sandwiches zum Lunch vor, so richtig gourmetmaessig. Von Haferflocken und Teigwaren hatten wir naemlich langsam genug.
Unsere Reise ging weiter Richtung Nationalpark Nevado Tres Cruces. Die Strassenverhaeltnisse waren die absolute Haerte und überstiegen alle unsere bisherigen Erfahrungen. Grober Schotter, Sandstrecken, Washboard. Wir mussten auf einigen Strecken die Velos schieben. Das uns in allen erdenklichen Farbtönen umgebende Gebirge, die Lagunen, Salzseen und Tiere wie Vicunas, Flamingos, Wasservögel, Zorro (Wüstenfuchs) entschaedigten uns für die Strapazen.
Nach ca. 95 km Schotterstrasse erreichten wir die geteerte Strasse zum Paso San Francisco. Dort mussten wir erst einmal 11 km gegen unsere geplante Richtung fahren, denn wir brauchten noch den Ausreisestempel des chilenischen Zolls. Wir wurden von den Zoellnern sehr nett empfangen, erhielten einen Raum für uns allein, in welchem es Matratzen hatte. Der für die Reinigung und den Unterhalt zustaendige Angestellte war für unser Wohl besorgt. Er brachte uns heisses Wasser für einen Thesito (Tee) und diverse Lebensmittel. Auf dem Pass war nichts los, ca. 15 Fahrzeuge sollen pro Tag den Zoll passieren. Und Locos wie wir ueberqueren den Pass ca. 5 - 10 pro Jahr. Am nächsten Tag erhielten wir wieder heißes Wasser und Brötchen zum Frühstück. Um 9 Uhr holten wir den Zöllner aus den Federn. Er fand das doch recht früh :-). Wir wollten wegen des meistens nachmittags aufkommenden Windes früh starten, brauchten aber noch Wasser für unterwegs. So hatten wir je 4 Flaschen a 1,6 l dabei. Dies musste bis zur naechsten uns bekannten Nachschubmoeglichkeit reichen. Wir wurden gewarnt, aus den Flüssen auf keinen Fall Wasser zu nehmen, da diese mit Arsen verseucht seien oder zuviel Schwefelgehalt haetten.
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